Der Personennahverkehr im Landkreis Altenkirchen stand als einziger Punkt auf der Tagesordnung im Gespräch von dem Ersten Kreisbeigeordneten Tobias Gerhardus mit Stephan Pauly, dem Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel (VRM).
In der letzten Woche trafen sich der Kreispolitiker und der Verkehrsexperte am Firmensitz der kreiseigenen Westerwaldbus GmbH auf der Bindweide bei Steinebach. Hierbei wurde insbesondere der seit fast einem Jahr laufende Busverkehr der Westerwaldbus in den Linienbündeln Daaden-Gebhardshain und Betzdorf-Kirchen in den Fokus genommen. Mit von der Partie: Oliver Schrei, Geschäftsführer der Westerwaldbus mit seinem Planungsteam.
„Wir stellen fest, dass die Fahrangebote stärker in Anspruch genommen werden als zu Beginn der Linien im Dezember 2018“, so Gerhardus. „Anfängliche kleinere Schwierigkeiten konnten schnell überwunden werden. Die Fahrgastzahlen steigen, die Busse laufen gut und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind motiviert.“, ergänzte Oliver Schrei.
Dass die Übernahme der beiden Linienbündel mit zusammen rund 2,5 Mio. km kein leichtes Unterfangen sein würde, war allen Beteiligten klar. Umso erfreuter konnte schon nach wenigen Wochen festgestellt werden, dass der Verkehr ohne größere Probleme täglich rollt. „Der Ausbau des Bus-ÖPNV ist ein wichtiges Anliegen im Kreis Altenkirchen, dem wir durch das deutlich verbesserte Angebot Rechnung tragen. Wichtig ist, dass die Angebote auch genutzt werden“, so der Erste Kreisbeigeordnete. Gerhardus bedauert, dass die Fahrpreise auf manchen Verbindungen einige Fahrgäste von einer intensiveren Nutzung abhalten könnten. Es soll noch mehr Informationsarbeit darüber geleistet werden, welche Alternativen sich hier bieten.
Pauly griff den Gedanken auf und weist auf die Möglichkeit zur Nutzung von speziellen vergünstigten Tarifangeboten, wie z.B. Minigruppenkarten, hin. Außerdem sei ein weiterer Ausbau des Tarifangebotes in Kürze geplant. Der VRM, der die Tarife auch bei den Busfahrten im Kreis festlegt, wird zum 1. Januar 2020 ein neu konzipiertes VRM-Job-Ticket einführen. Beschäftigte bei Betrieben oder Behörden haben dann die Möglichkeit für nur 66 Euro pro Person (mindestens 10 Personen) das gesamte VRM-Gebiet zu bereisen – und das auch am Wochenende mit einer weiteren erwachsenen Person und bis zu drei Kindern. „Ein tolles Angebot für alle Unternehmen, die ihren Mitarbeitern eine alternative Fahrt zur Arbeit oder auch ein Ticket für die Freizeitnutzung anbieten möchten“, so der VRM-Geschäftsführer.
Pauly beglückwünschte den Kreis für den mutigen Schritt der Inhousevergabe: „Auf der Bindweide und dem Standort in Wehbach wird vom gesamten Team der Westerwaldbus tolle Arbeit geleistet. Das Unternehmen gewährt dafür viele übertarifliche Vorteile. Das wird wiederum von den Mitarbeitern sehr geschätzt“ ist sich Pauly sicher.
Bild Webu:
Bild (von links): VRM-Geschäftsführer Stephan Pauly, Webu-Geschäftsführer Oliver Schrei und der Erste Kreisbeigeordnete Tobias Gerhardus auf dem Betriebshof Bindweide.